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Sprachaufenthalt – Auf in die Fremde

Uruguay, Montevideo. Gleich nach dem Beenden der Matur, ist dieses fremde Land das Reiseziel der jungen Hönggerin Nelly Müller. Wieder zurück in der Schweiz kann sie nun, anhand ihrer eigenen Erfahrungen, nützliche Tipps weitergeben, wie man sich am besten auf einen längeren Sprachaufenthalt vorbereitet und diesen, ohne weitere Probleme, geniessen kann.


Ein typisches Touristenfoto darf auch nicht fehlen. Im Hintergrund die Stadt Montevideo.

Fast vier Monate verbringt Nelly in Uruguay, etwa 20 Flugstunden von Zuhause entfernt und arbeitet auf das C1 Zertifikat in der Sprache Spanisch hin. Damit erfüllt sie sich einen Traum, den viele junge Menschen nach ihrem Abschluss haben, den Traum vom Reisen, einer neuen Kultur und einer Pause vom Schulstress. Mit der Organisation «Linguista» konnte sie ihren gesamten Aufenthalt buchen und einfach organisieren. «Es wäre sicher billiger, den Aufenthalt selbst zu buchen, aber dann hat man vor Ort keinen Ansprechpartner und nur beschränkt die Möglichkeit, sich Hilfe zu holen oder sich zu beschweren.» Nellys Wunschdestination wäre eigentlich Argentinien gewesen, da dieses aber kein Land der wenigen Gefahren ist, entschied sie sich für Uruguay. Doch obwohl dieses Land auch als «die Schweiz von Südamerika» bezeichnet wird, ist es doch nicht ganz ungefährlich. Am Abend war Nelly nicht gerne draussen, alleine unterwegs schon gar nicht. Lieber hat sie grosse Umwege auf sich genommen als durch ein Gebiet zu laufen, in dem es ihr einfach nicht geheuer war oder durch das sie gar verfolgt wurde. In jedem Haus in Uruguay habe es einen Portier. Nicht etwa aus luxuriösen Gründen, sondern als Sicherheitsmassnahme. Auch war sie froh, bei ihrer Ankunft schon Schulkenntnisse in Spanisch zu haben. «In den Bussen zum Beispiel stehen die Stationen nicht, sie werden auch nicht gesagt oder sind an den Haltestellen angeschrieben. Wenn man die Sprache da gar nicht versteht und auch niemanden Fragen kann, ist es schwierig sich zurecht zu finden.»


Sonnenaufgang aus Sicht von Nellys Zimmer.

Was nimmt man mit?

Der vielleicht naheliegendste und doch einer der wichtigeren Tipps: «Früh genug beginnen. Man muss sich über die jeweiligen Organisationen informieren und schon ein halbes Jahr vorher musste ich die ersten Impfungen machen und Dinge kaufen. Die letzten zwei Wochen vor der Abreise waren dann trotzdem ziemlich stressig.» Nellys Koffer durfte nicht mehr als 23 Kilogramm wiegen. Was kann man denn da überhaupt mitnehmen? «Sehr viel Kleidung, schliesslich sind es vier Monate dieselben, Medikamente (welche man zuvor ebenfalls alle besorgen muss, falls man im fremden Land selber keinen Zugang dazu findet), Laptop und einige Bücher.» Zum Lesen kam Nelly jedoch nicht, morgens und nachmittags besuchte sie die Schule, dann kamen die Hausaufgaben an die Reihe. Und das alles gleich nach der Matur. «Ich habe mir einen solchen Aufenthalt schon viel weniger anstrengend vorgestellt. Die anderen Schüler*innen aus meiner Academia sind manchmal abends noch in eine Bar oder an den Strand, das konnte ich mir nicht erlauben. Dass ich gleich nach der Matur gereist bin bereue ich jedoch nicht, ich hatte ja schon noch zwei Wochen Pause dazwischen.» Bevor der Lernstress jedoch richtig begann, galt es, von Zuhause aus, noch einige Dinge vorzubereiten. Ein Taxi musste organisiert und Kontakt zur Gastfamilie hergestellt werden. Martha, 62, ehemalige Journalistin mit Hund. Diese erwartete Nelly in Montevideo und empfing sie auch ganz herzlich. Schon ihre E-Mails seien sehr nett und einladend gewesen und die beiden unternahmen während dieser vier Monate auch immer wieder Dinge miteinander.


Piriàpolis - Nelly auf einem ihrer Ausflüge, hier jedoch ohne ihre Gastmutter.

Kulturschock – in der Fremde und Zuhause

«Es war gut für mein Spanisch bei Martha zu wohnen. Wir haben sehr viel geredet und uns auch gegenseitig Sachen gezeigt, so habe ich zum Beispiel mal eine Apfelwähe gebacken. Sie hat mich dafür an Orte mitgenommen, die man als Tourist sonst nicht besucht.» Laut Nelly sei es überhaupt wichtig, nicht nur die Attraktionen des Landes zu besuchen, um in dessen Kultur einzutauchen und diese besser verstehen zu können. Mit Freunden aus der Academia nahm sie an einer Demonstration teil, verfolgte, wie sehr die Brasilianische Präsidentschaftswahl die Einwohner von Uruguay beschäftigte und wie aufgrund dieser, sogar Brasilianer*innen ins Land kamen um zu bleiben.


Demonstration in Montevideo.

«Ich habe auch versucht, möglichst keine Schweizer*innen kennenzulernen. So konnte ich nicht ins Schweizerdeutsch verfallen und daneben viele Menschen von anderen Kulturen kennenlernen.» Sie müsse sich, wieder zurück in der Schweiz, jetzt beinahe die Wangenküsse zur Begrüssung verkneifen, die dort so selbstverständlich waren. Bei Freunden, sowie Autoritätspersonen. Ein kleiner Kulturschock. Man merke eben den Unterschied zwischen der offenen Art der Südamerikaner und den zurückhaltenden Schweizern. Anpassen konnte Nelly sich jedoch ohne Probleme. Seit ihrem letzten Südamerikabesuch liebt sie das Getränk «Mate», das aus einem heimischen Kraut hergestellt wird und für viele der Einwohner ein ständiger Begleiter ist. Selbst in der Schweiz konsumiert sie den koffeinhaltigen Tee regelmässig und gerne. Natürlich konnte sie auch die Heimreise nicht antreten, ohne einen Vorrat des Krauts sicher verstaut in ihrem Koffer zu Wissen. Damit Südamerika und die Erinnerung daran, noch eine Weile präsent bleiben. Bis zum nächsten Besuch.


Wie eine echte "Uruguaya" - mit Thermo und Mate.

Mehr zu Nellys Sprachaufenthalt auf ihrem Blog.

Im nächsten Frühjahr setzt sie ihre Abenteuer in England fort.


Und hier eine Checkliste für euren Sprachaufenthalt, damit die Reise ohne Pannen genossen werden kann.

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